Das Kolumbarium

 Bewahrt in Ewigkeit

Das Kolumbarium ist hier ein geschützter Raum innerhalb des Kirchengeländes, das auf dem Dorfplatz von Seebach eine kleine Insel bildet. Der Tod wird nicht ausgelagert, sondern - vom Lebenden getrennt - mit ins Leben hinein genommen...

Trauer braucht einen geschützten Raum

Innerhalb der Ruine des ehemaligen linken Seitenschiffs der Klosterkirche befindet sich das Kolumbarium. Nach außen ist es abgegrenzt durch die hohen alten Mauern des ehemaligen Seitenschiffs, nach oben geöffnet zum Himmel. Der Zugang wird durch ein Tor vom übrigen Außengelände der Kirche abgetrennt. Das Kolumbarium ist somit ein geschützter Raum innerhalb des Kirchengeländes, das auf dem Dorfplatz von Seebach eine kleine Insel bildet. Der Tod wird nicht ausgelagert, sondern - vom Lebenden getrennt - mit ins Leben hinein genommen.Das Kolumbarium verleiht dem gesamten Außengelände eine neue Würde, Aussagekraft und künstlerische Gestaltung, die allein dazu dienen soll, die christliche Botschaft von der Auferstehung Christi, die Freude am Leben, zu verkünden. Blumen und andere florale Elemente sollen genauso wirkungsvoll eingesetzt werden wie die künstlerische Gestaltung der Skulptur und des Triptychons.Bei der Beisetzung werden die Urnen in einen Schacht eingelassen und mit Erde verfüllt. Der Lageplatz wird festgehalten, so dass jederzeit der Platz der Urne angezeigt werden kann. Es ist jedoch kein Einzelgrab, da jeder Schacht mehrere Urnen übereinander aufnehmen kann. Das individuelle Gedenken und Erinnern geschieht durch den in Stein gravierten Namen, der im Seitenflügel des Triptychons angebracht wird. Der Stein bleibt, solange es die Natur zulässt. Vorbild soll hier die jüdische Erinnerungskultur sein. Die Anlage wird von einem Gärtner gepflegt und ist als Gesamtkomposition zu verstehen.

 

Die künstlerische Umsetzung durch Madeleine Dietz

Die Künstlerin Madeleine Dietz hat eine Skulptur entworfen im Form eines Triptychons; das Material ist pulverbeschichtetes Aluminium. Die mittlere Tafel des Triptychons zeigt die Symbole des griechischen Alpha und Omega. In den Seitenflügeln befinden sich Nischen für die Namenssteine der Verstorbenen. Die Namen werden in die Steine eingraviert oder sandgestrahlt. Die romanische Kirchenmauer und das neuzeitliche Material grenzen sich gegenseitig ab, bilden aber gleichzeitig eine gelungene Einheit.

 

 

 

Bewahrt in Ewigkeit

„Erde zu Erde, Asche zu Asche“ - das Material der Urne ist mit dieser Aussage vorgegeben. Es ist ungebrannte tonhaltige Erde, die in eine schlichte Form gebracht ist.Nach dem Einbringen ins Urnengrab löst sich das Material sehr schnell auf, so dass sich die Asche mit der Erde vermischt. Der Platz für die Asche ist damit nicht mehr von einer Liegezeit abhängig und die Urne muss auch nicht mehr zu einem späteren Zeitpunkt entsorgt werden. Dieser Ort hat Bestand, solange die Kirche Bestand hat, hoffentlich weit über kommende Generationen hinaus.